- Buchsbaum (Buxus
sempervirens)
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Alle Teile der Pflanze, vor allem aber die Blüten und die junge
Rinde enthalten das Alkaloid Cyclobuxin. Die Symptome einer
Vergiftung sind Erbrechen, Durchfälle, Übererregbarkeit und
Krämpfe. Bei starker Vergiftung kann es auch zu Lähmungen und sogar
zum Tod durch Atemlähmung kommen. Dies geschieht gewöhnlich nur bei
falscher Anwendung der Pflanze in der Volksheilkunde.
Tiergiftig:
Schweine, die nur 500 g Buchsbaum gefressen haben, erlitten
Atembeschwerden, Krämpfe mit erheblichen Schmerzen, etliche Tiere
starben. Für Pferde sind 750 g Buchsbaumblätter tödlich. Auch Rinder
und Kühe, insbesondere Jungtiere sind gefährdet. Buchsbaum ist
weiterhin giftig für Hunde und Katzen sowie für Hasen, Kaninchen,
Meerschweinchen und Hamster sowie für Vögel.
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- Christrose (Helleborus
niger), Hahnenfußgewächse
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Pflanze enthält das Saponin Helleborin und Protoanemonin.
Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, Durchfall, Entzündungen der
Mundschleimhäute, Herzrhythmusstörungen, erweiterte Pupillen,
Atemnot und starker Durst. Es kann auch zum Tod durch Atemlähmung
kommen.
Schwere Vergiftungen können schon nach dem Verzehr von 3
reifen Samenkapseln eintreten.
Tiergiftig:
Nieswurzarten sind giftig für Pferde, Rinder und Kühe, Hunde und
Katzen, Hasen, Kaninchen sowie Meerschweinchen und Hamster, aber
auch für Vögel. Die Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Koliken,
nervöse Erregung und Lähmung.
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Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Wirkstoffe sind noch nicht eindeutig
festgestellt. Es handelt sich aber um Glycoside, Alkaloide und
Saponine sowie um Calciumoxalat-Nadeln. Beim Berühren der Pflanze
öffnen sich so genannte Schießzellen, welche die Nadeln und die
anderen Giftstoffe herausschießen und somit zu Verletzungen der Haut
und des Auges führen können. Äußerlich kommt es zu starken Reizungen
der Haut. Gelangt der Saft in das Auge, so erfolgt Entzündung und
Verätzung der Bindehaut, starker Tränenfluss und Krämpfe der Lider.
Bei innerer Aufnahme sind die Symptome Brennen, Anschwellung und
Rötung der Schleimhäute sowie der Zunge. Dabei kommt es auch zu
erhöhter Speichelproduktion, zu Sprechbehinderung und
Schluckbeschwerden. Weitere Folgen der Vergiftung können Übelkeit,
Durchfall, Störungen des Herzrhythmus, Benommenheit und Lähmungen
sein. Die Giftwirkung ist bei den einzelnen Arten unterschiedlich.
Einen hohen Wirkstoffgehalt weisen die Arten Dieffenbachia seguine
und Dieffenbachia picta auf.
Familien mit kleinen Kindern sollten diese Zimmerpflanzen
nicht halten. Seien Sie vor allen vorsichtig, wenn Sie die Blätter
abstauben oder putzen, auf diese Weise kann das Gift schnell in die
Augen gelangen.
Tiergiftig:
Die Dieffenbachie kann für unsere Haustiere gefährlich, sogar
tödlich sein. Sie wirkt giftig auf Hunde und Katzen, Hasen,
Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster, aber auch auf Vögel. Eine
Vergiftung der Tiere zeigt sich in starker Reizung des Mauls,
Reizung von Magen, Darm und Hals. Die Tiere haben
Schluckbeschwerden, Atemnot, Verlust der Stimme; auch kommt schon
mal blutiger Durchfall vor. Vögel sind gestorben, nach dem sie an
der Dieffenbachie geknabbert haben.
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- Blauer Eisenhut und weitere
Arten (Aconitum spec.)
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas. Er
enthält vorwiegend in den Knollen, aber auch sonst in der ganzen
Pflanze das stark wirksame Alkaloid Aconitin.
Schon wenige Gramm der Pflanze (entsprechend 3 - 6 mg
Aconitin) können für einen Erwachsenen tödlich wirken. Das
Gift ist auch in der Lage durch die Haut einzudringen. Somit sind
insbesondere Kinder gefährdet, die beim Spiel Pflanzenteile
abpflücken und verschlucken. Vergiftungserscheinungen zeigen
sich schon nach 10 - 20 Minuten. Zuerst tritt ein Kribbeln
im Mund, in Fingern und an den Zehen auf. Es kommt zu
Schweißausbrüchen und Erbrechen, starken Koliken und Durchfällen.
Die Körpertemperatur sinkt ab, die Atmung wird unregelmäßig, der
Blutdruck sinkt, der Tod erfolgt durch Herzversagen oder
Atemstillstand.
Der Exitus erfolgt bei starker Vergiftung schon nach 30 -
45 Minuten. Der Patient ist die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein
und leidet stärkste Schmerzen.
Tiergiftig:
Eisenhut ist für folgende Tierarten sehr giftig: Pferde, Rinder
und Kühe, Schweine, Schafe, Hunde und Katzen, Hasen und Kaninchen,
Hamster und Meerschweinchen sowie für Vögel. Vergiftung zeigt sich
in starkem Speichelfluss, Pupillenvergrößerung, Erregungen, Unruhe,
Durchfällen, Krämpfen, erhöhte Körpertemperatur,
Herzrhythmusstörungen und aufsteigende Lähmung mit Lähmung von der
Gesichtsmuskeln und der Zunge. Der Tod tritt unter starken Schmerzen
durch Atemlähmung oder Versagen des Kreislaufes ein, wobei die
tödliche Dosis beim Pferd ist 200 – 400g der frischen Pflanzenteile
ist, möglicherweise aber auch deutlich weniger; beim Hund 5 g der
getrockneten Wurzel. Ziegen soll der Eisenhut nichts anhaben, er
wird aber meist von ihnen verschmäht.
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- Goldregen (Laburnum
anagyroides)
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Pflanze enthält die Alkaloid Cytisin, Laburamin, Laburnin und
N-Methylcytisin. Die gesamte Pflanze ist giftig; die höchste
Konzentration an Giftstoffen findet sich im Spätherbst in den
ausgereiften Samen. Auch im getrockneten Zustand bleiben die
Wirkstoffe erhalten. Die höchste Konzentration an
Giftstoffen findet sich in den Samen. Vor allem Kinder sind
gefährdet, die beim Spiel Samen verschlucken oder an den Blüten
saugen. Als tödliche Dosis gelten 3 - 4 Hülsen, entsprechend 15 - 20
Samen.
Nach bereits 3 eingenommenen Samen beginnen die ersten
Vergiftungserscheinungen, die bereits nach 1/4 Stunde auftreten
können. Diese zeigen sich durch Übelkeit, Erbrechen (teilweise
blutig und mitunter stundenlang), Brennen in Mund und Rachen sowie
Magenbeschwerden. Der Patient leidet unter Schweißausbrüchen,
Schwindelgefühl und Kopfschmerzen. Stärkere Vergiftung führt zu
erhöhtem Herzschlag, Halluzinationszuständen, Muskelzucken,
Bewußtlosigkeit und Krämpfen. Bei entsprechender Giftaufnahme tritt
Tod durch Atemlähmung nach 1 - 9 Stunden, mitunter auch erst nach
einigen Tagen ein. Der Giftstoff Cytisin wirkt somit zuerst erregend
und danach lähmend auf den Organismus.
Da nach der Giftaufnahme meist spontanes Erbrechen erfolgt und
die Giftstoffe nur langsam aufgenommen werden, sind Vergiftungen mit
tödlichem Ausgang zum Glück selten. Eine Goldregen-Vergiftung ist
mit einer Nikotin-Vergiftung vergleichbar. Eltern mit
kleinen Kindern sollten nach Möglichkeit keinen Goldregen im Garten
anpflanzen und auch besonders darauf achten, ob die Pflanze an
Spielplätzen wächst.
Tiergiftig:
Goldregen ist giftig für Pferde sowie für Rinder und Kühe. Bei
Kühen und Ziegen werden die Giftstoffe über Milch ausgeschieden und
können so zu Vergiftungen beim Menschen führen, wenn diese Milch
getrunken wird. Weiterhin ist die Pflanze stark giftig für
Katzen und Hunde, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster
sowie für Vögel. Die Tiere erbrechen das Gift meist sofort;
der Tod kann aber auch eintreten und dies bereits nach 1 Stunde. Die
Symptome bei einer Goldregenvergiftung sind Schweißausbruch,
Erregung, danach Dämpfung, die Tiere zittern und atmen schwer.
Weiterhin kommt es zum Anstieg des Blutdrucks und schnellerem Puls.
Die Tiere leiden unter Gleichgewichtsstörungen, Krämpfen,
Muskelzucken und Magen- Darmbeschwerden. Der Tod tritt durch
Atemlähmung ein. Beim Pferd reicht die Menge von 250 – 300 g der
Samen.
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- Oleander (Nerium
oleander)
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Pflanze enthält das herzwirksame Glycosid Oleandrin.
Die Vergiftungssymptome sind Kopfschmerzen, Erbrechen,
Durchfälle, verlangsamter Puls, Pupillenerweiterung, Krämpfe, blaue
Lippren udn Hände. Die Glycoside bewirken Herzrhythmusstörungen, was
bei entsprechend starker Vergiftung nach 2 - 3 Stunden auch zum Tod
durch Herzlähmung führen kann. Die Wirkung des Giftes gleicht dem
des Roten Fingerhutes.
Teilweise kommt es auch bei Berührung der Pflanze zu
Hautreizungen. Der Milchsaft kann durch Wunden in die Haut
eindringen und so zu Vergiftung führen. In den USA kommt es immer
wieder zu Vergiftungen mit dem Oleander, wenn Oleanderäste zum
Barbecue verwendet werden. Starke Vergiftungen sind allerdings
selten, da die Pflanze einen stark bitteren Geschmack hat und die
Giftstoffe daher schnell ausgebrochen werden. Trotzdem
sollten es Familien mit Kindern vermeiden, den Oleander als
Zierstrauch im Garten zu halten.
Tiergiftig:
Oleander ist für Pferde, Rinder und Kühe, Schweine, Schafe und
Ziegen tödlich giftig. Desgleichen für Hunde und Katzen, Hasen und
Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen sowie für Vögel. Die tödliche
Dosis für Pferde liegt bei 15 - 20 g der frischen Blätter, Rinder
sterben gewöhnlich nach der Aufnahme von 10 - 20 g Blätter und
Schafe bereits nach 1 - 5 g. Die Vergiftungssymptome sind
Pupillenerweiterung, Absinken der Körpertemperatur und damit
verbunden kühle Beine sowie Magen- Darmbeschwerden mit Durchfall.
Der Tod tritt, wie beim Menschen, durch Herzlähmung ein. Bei
vergifteten Stuten kann es zur Fehlgeburt kommen. Oleander wird auch
als Kübelpflanze in Parks oder auf öffentlichen Plätzen gehalten.
Fallen die Blüten oder Blätter herunter oder liegen von Wind oder
Sturm abgebrochen herum, stellen sie für Hundewelpen eine Gefahr
dar.
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So - ich hör jetzt mal auf mit dieser Auflistung. Entnommen hab ich
diese Infos von der Seite
http://www.botanikus.de/Botanik3/Tiere/Hunde/hunde.html
Die kann ich jedem Haustierbesitzer nur wärmstens ans Herz legen,
dort finden sich noch wesentlich mehr dieser Giftpflanzen, die wir alle
reichlich im Garten und auf unseren Fensterbänken stehen haben.
Und es MUSS ja auch gar nichts passieren, aber: wenn euer Tier
Vergiftungserscheinungen zeigt, ist es eben nicht immer gleich
Rattengift gewesen, das irgendein Unhold ausgelegt hat...
Beim genauen Lesen kann man feststellen, wie ähnlich oft die Wirkungen
sind - also gar nicht einfach zu erkennen, woher die Vergiftung nun
rührt. Auch nicht für Tiermediziner - und ich bin immer skeptisch einem
Arzt gegenüber, der mit herzhaftem Selbstvertrauen sofort "Rattengift"
diagnostiziert.
Vielleicht glaubt er es nicht mal, sondern will einfach nur eine rasche
und von jedem Kunden sofort kritiklos geglaubte Diagnose stellen, die
keine komplizierten Erklärungen und Fragestellungen nach sich zieht.
Da muss er sich nicht hinstellen und zu erklären versuchen, wieso eine
Suche nach dem tatsächlichen Gift so schwierig und langwierig und teuer
ist, muss nicht mit dem Halter über hauseigene oder garteneigene
Pflanzen reden - das könnte sich hinziehen.... |
Oder - noch so ein Kapitel - Reinigungsmittel, Pflanzendünger,
Unkrautvernichter, "ungiftiges" Schneckenkorn.... Dass er das
tatsächlich alles nicht weiß - das möchte ich nun wirklich keinem
Tiermediziner unterstellen, beileibe nicht. Ist aber sicher nicht
einfach, einen nervlich stark angegriffenen Halter, der mit seiner Katze
oder seinem Hund mit eindeutigen Vergiftungserscheinungen in die Praxis
gekommen ist (womöglich mit tödlichem Ausgang) - diesem Halter also zu
sagen, er trage vielleicht-möglicherweise-könnte-ja-sein selbst die
Verantwortung dafür.
Rattengift - das wird der Halter nicht selbst ausgelegt haben, das kennt
jeder, das will auch sofort jeder am liebsten glauben, kann man auch
gleich auf die Verrohung der Gesellschaft schimpfen... Dann hat man
meist schon einen Verdacht gegen den unbeliebtesten Nachbarn der ganzen
Straße...
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Aber wie dem auch sei: Schaut euch bitte die Seite (
http://www.botanikus.de/Botanik3/Tiere/Hunde/hunde.html )
mal genau an und überlegt, ob ihr euch nicht vielleicht doch
von der einen oder anderen besonders üblen Pflanze trennen wollt - im
Haus und im Garten. Ich wünsch euch einen schönen Tag und gute
Gesundheit euch und euren Tieren -
Silvia vom Tiersuchdienst |