Das war ein Alptraum

 

Am 27.11.09 rief mich Marion Krüger, die 1. Vorsitzende der Haustiertafel e.V. an, sie habe einen Hinweis auf schlechte Katzenhaltung  bekommen.

Der Hinweis kam von der Exfrau /Freundin (?)  des Tierhalters. Marion  wollte aber nicht alleine dort hinfahren und fragte mich, ob ich mitkommen würde.


Wir haben uns vor Ort mit der Ex getroffen, die einen Schlüssel für die Wohnung hatte.

Als wir nun gemeinsam die Wohnung betreten haben, bin ich erst mal gleich wieder raus gegangen - meinen Magen beruhigen.
So einen Gestank habe ich noch nie gerochen.

Katzenkot, Katzenurin, unerträglich scharf…dann bin ich wieder rein, mit einem Tuch vor Nase und Mund, und bin erst mal in die Scheiße getreten.
Katzenkot im Flur, im Wohnzimmer, in der Küche.

Fünf Katzen haben wir gesehen, eine davon mit einer schlimmen Verletzung rund um den Hals, ca. 3 cm breit, das Fell weg bis aufs rohe Fleisch. Die anderen Katzen sahen nicht schlecht aus, nur dünn waren sie.

Die Ex hat die Katzen mit Trockenfutter versorgt, über das sich die Tiere hungrig hermachten.
Die gelben Säcke in der Küche waren aufgerissen, wahrscheinlich von den Tieren. Trinkwasser habe ich nicht entdecken können.

Zwei Katzentoiletten standen im Flur, die eine ohne Streu.

    

Nächste Station war der Schuppen, der mit einem Vorhängeschloss verschlossen war. Durch einen Spalt konnte man einen Käfig mit zwei Kaninchen sehen.

 Da das ein Fall für den Tierschutzverein war, wurden dieser und auch die Polizei von mir informiert, die dann auch am Ort erschienen.

Es kam noch ein Nachbar dazu, der berichtete, der Tierhalter sei schon einige Tage nicht mehr zu Hause gewesen.

Zusammen haben wir, bepackt mit Transportkisten, die Wohnung noch einmal betreten. Die verängstigten Tiere haben sich überall verkrochen und wir mussten hinterher. Als ich die letzte Katze unterm Bett hervorgeholt habe, merkte ich, dass meine Knie ganz nass waren - da habe ich erst registriert, dass der  Boden des „Schlafzimmers“ überall voller Katzenurin war. Hinter jedem Sofa, unter jedem Schrank und auch sonst überall, außer im Schlafzimmer, lag Katzenkot.
Am schlimmsten war dieser Geruch.

Dann ging es weiter zum Kaninchenschuppen.
Das Schloss an der Tür wurde aufgebrochen. In dem dunklen Schuppen waren Kaninchenkäfige mit meist zwei Kaninchen.
Die Käfige waren sehr unsauber, in ihnen befanden sich zwar Näpfe - jedoch ohne  Wasser und ohne Futter. Auf einem Käfig hing nur noch das Fell eines Kaninchens, daneben, auch auf dem Käfig, ein gelber Sack mit einem Kadaver. Den gelben Sack habe ich angehoben und ich glaube, das war schon ziemlich süffig da drin…

     

Die fünf Katzen und alle neun Kaninchen wurden vom Tierschutzverein  mitgenommen.

Der widerliche Gestank haftete penetrant an uns und meine komplette Kleidung kam sofort in die Waschmaschine - und ich unter die Dusche!
Abends hatte ich noch ein Telefonat mit dem Polizisten, der mit uns vor Ort war und ich erfuhr, dass er im Anschluss an unsere Aktion noch eine Anhörung hatte und er den Gestank nicht aus der Nase bekam.
Kein Wunder, er konnte sich ja auch nicht umziehen, der Ärmste…

Ich frage mich, wie kann ein Mensch so leben? Um eine Wohnung einigermaßen sauber zu halten, braucht man kein Geld. Und wenn man seine Tiere nicht versorgen kann, muss man sich Hilfe suchen. Das MUSS man einfach!

Seine Tiere mehrere Tage sich selbst zu überlassen, stößt bei mir auf völliges Unverständnis.

Der Tierhalter hat sich bereits am Abend bei der Ex gemeldet und meint, seine Tiere wären sämtlich in Ordnung gewesen und will uns alle anzeigen.

Na denn mal los!

 

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